Der Tod von Dennis hat uns motiviert diese Homepage für ein ewiges Andenken an Ihn zu erstellen.

Unsere stärkste Stütze in einer der schwersten Prüfungen die man erleben muss, ist unsere Tochter Tina, eine sehr starke Persönlichkeit, die auf ihre Eltern aufpasst und unterstützt. Was für uns eine sehr schöne Feststellung ist, dass die Liebe zu ihrem Bruder größer ist als man sich das jemals hätte vorstellen können. Das freut uns und macht uns auch ein wenig stolz. Sie beschützt Ihn und erfüllt Ihre Versprechen so wie Sie es in Ihrer Abschiedsrede für Ihn angekündigt hat.

 

Auch die Freundin von Dennis hat uns sehr viel gegeben und wir sind Ihr sehr dankbar, dass wir diese Seite von Dennis kennen lernen durften, die man als Eltern erst sehr viel später oder gar nicht kennen lernt.

 

Dennis war ein hilfsbereiter, freundlicher, junger Mensch, eine Person, die sich auch für diejenigen einsetzte, die von anderen verstoßen wurden. Der für seine Eltern, Schwester und Freunde immer da war und alle nach seinen Möglichkeiten unterstützt hat.

 

Tina und Dennis sind für uns, jeder auf seine Weise unser Leben, die uns viel Freude bereitet haben und werden. Natürlich mit den üblichen Problemen bei Heranwachsenden. Nun geschieht etwas Schreckliches, einer von beiden ist durch einen schrecklichen Unfall auf einmal nicht mehr da. Ohne diesen Zusammenhalt innerhalb der eigenen Familie und den Beistand unserer Freunde, wäre dieser Schmerz nicht zu ertragen.

 

Wir haben festgestellt, dass das Trauern für die Betroffenen nicht einfach ist. Das Leben geht weiter, das wissen wir und wir brauchen einfach unsere Trauer zum Leben, denn damit verarbeiten wir das ganze. Es hat sich unser ganzes Leben seit dem 10. August 2005 total verändert. Wir kämpfen einfach dafür, dass die Trauer zu unserem Leben gehört und wir ab und zu uns das Recht nehmen, nur an unseren Dennis denken zu dürfen.

 

Probleme mit der Trauer haben die, die das nicht verstehen können, weil es unvorstellbar ist, wenn man solch eine Situation nicht durchleben muss.

 

Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist, Abschied nehmen zu müssen von einem geliebten Familienmitglied. Irgendwann und plötzlich heißt es, damit umzugehen, ihn aushalten, anzunehmen, diesen Abschied, diesen Schmerz.

 

Der Tod eines geliebten Menschen gehört zu den tiefgreifensten Erfahrungen und die damit verbundene seelische Erschütterung zwingt zu einer unabweisbaren Auseinandersetzung. Die Art, wie wir damit umgehen, ist sehr unterschiedlich. Jeder muss seine Fragen stellen und nach seinen ganz persönlichen Antworten suchen. Ich glaube, dass wir jeder für sich und einen gemeinsamen Weg gefunden haben.

 

Dieser Prozess der Auseinandersetzung ist mühevoll, kräftezehrend und ständig von Rückschlägen bedroht, er erfordert den ganzen Menschen. Trauernde können bei ihrer Arbeit auch scheitern, krank werden, daran zerbrechen, weil sie ihr Leben nicht mehr leben können. Wenn der Umgang damit gelingt, kann man gestärkt und gereift daraus hervorgehen, weil man gelernt hat, den Tod in seinem Leben zu integrieren. Der Tod ist der Horizont unseres Lebens, doch der Horizont ist nur das Ende der Sicht.

 

Zuerst spürten wir nur einen stechenden Schmerz, wenn wir zurückdenken an gemeinsame glückliche Stunden. Ich kann es manchmal kaum ertragen, die Fotos von Ihm anzuschauen. Und doch schlage ich seine Alben immer wieder auf.

 

Inzwischen gibt es neben dem Schmerz noch ein anderes Gefühl: Dankbarkeit. Wir sind dankbar für eine wunderbare Zeit mit Ihm, für gemeinsame Unternehmungen und Erfahrungen, für unsere Träume, Pläne und das, was wir miteinander erlebt haben.

 

In Gedanken gehen wir immer wieder die alten Wege. Wir holen uns ein Lächeln zurück, eine Handbewegung, ein Gespräch, ein Kommentar von Ihm und doch wird deutlich, dass wir wieder den Weg ins heutige Leben gehen müssen.

 

Das Leben wartet auf uns, auch wenn es uns ein wenig wie Verrat oder endgültiger Abschied vorkommt- das Leben hat noch einiges mit uns vor. Und die vielen gemeinsamen Erfahrungen, das Leben mit Ihm, wir werden alles mitnehmen, denn es hat uns zutiefst geprägt.

 

Den eignen Tod den stirbt man nur, doch mit dem Tod der anderen muss man Leben.

 

Wenn wir gewusst hätten, wie sehr Du uns fehlst, hätten wir Dir gesagt, wie sehr wir Dich brauchen.

 

Wenn wir geahnt hätten, wie traurig wir sein würden, hätten wir mehr mit Dir gelacht.

 

Wenn uns klar gewesen wäre, wie kurz Du mit uns zusammen sein würdest, hätten wir die Zeit besser genutzt.

 

Vielleicht lernen wir wenigsten für die Zukunft!

 

Jetzt sind wir dankbar für die Zeit, für alle Augenblicke und Momente, die wir gemeinsam mit Dir hatten und gelebt haben.

 

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, wir haben die Zeit noch nicht gefunden.

 

In Liebe deine Eltern und Schwester



Danke

Wir möchten uns an dieser Stelle bei einigen unserer Familienangehörigen und ganz besonders bei unseren Freunden für die tolle Unterstützung bedanken. In solch einer Situation stellt man fest, dass man echte Freunde hat, was ein sehr schönes Gefühl ist. Aber auch bei allen Freunden von Dennis möchten wir uns bedanken, denn sie geben uns das Gefühl, dass er in ihren Reihen ein besonderer Mensch war. Wir glauben, dass es ungewöhnlich ist, dass seine Freunde permanent den Kontakt zu uns suchen und gemeinsame Stunden mit uns verbringen, worüber wir uns sehr freuen.

Appell von verwaisten Eltern.

Geht behutsam mit uns um, denn wir sind schutzlos. Die Wunde ist noch offen und weiteren Verletzungen preisgegeben. Wir haben so wenig Kraft, um Widerstand zu leisten. Gestattet uns unseren Weg, der lang sei kann. Drängt uns nicht, so zu sein wie früher, wir können es nicht. Denkt daran, dass wir in Wandlung begriffen sind. Lasst Euch sagen, dass wir uns selbst fremd sind.

Habt Geduld.

Wir wissen, dass wir Bitteres in Eure Zufriedenheit streuen.

Dass Euer Lachen ersterben kann, wenn Ihr unser Erschrecken seht.

Dass wir Euch mit Leid konfrontieren, dass Ihr vermeiden möchtet.

Wenn wir Eure Kinder sehen, leiden wir fasst.

Wir müssen die Frage nach dem Sinn unseres Lebens stellen.

Wir haben die Sicherheit verloren, in der Ihr noch lebt.

Ihr haltet uns entgegen: Auch wir haben Kummer. Doch wenn wir Euch fragen würden, ob ihr unser Schicksal tragen möchtet, würdet Ihr erschrecken.

Aber verzeiht: Unser Leid ist so übermächtig, dass wir oft vergessen, dass es viele Arten von Schmerz gibt. Ihr wisst vielleicht nicht, wie schwer wir unsere Gedanken sammeln können.

Unsere Kinder begleiten uns. Vieles was wir hören, müssen wir auf sie beziehen. Wir hören Euch zu, aber unsere Gedanken schweifen ab. Nehmt es an, wenn wir von unseren Kindern und unserer Trauer zu sprechen beginnen.

Wir tun nur das, was in uns drängt.

Wenn wir Eure Abwehr sehen, fühlen wir uns unverstanden und einsam.

Versucht Euch in uns einzufühlen. Glaubt daran, dass unsere Belastbarkeit wächst.

Glaubt daran, dass wir eines Tages mit neuem Selbstverständnis leben werden.

Euer Zutrauen stärkt uns auf diesem Weg.

Wenn wir es geschafft haben, unser Schicksal anzunehmen, werden wir Euch freier begegnen.

Jetzt aber zwingt uns nicht mit Wort und Blick, unser Unglück zu leugnen.

Wir brauchen Eure Annahme.

Vergesst nicht, wir müssen so vieles von neuem lernen.

Unsere Trauer hat unser Sehen und fühlen verändert.

Bleibt an unserer Seite.

Lernt von uns, für Euer eigenes Leben.



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